51,04 % DER WÄHLER/INNEN FÜR ERHALT DER PLATANEN

Das Bürgerbegehren mit mehr als doppelt soviel Stimmen gewonnen, den Bürgerentscheid gegen 4 Parteien (CDU, FWG, FDP, SPD) mit 51,04% zu 48,96% gewonnen und dann doch am Quorum gescheitert (zu wenig Wähler). Bedauerlicherweise haben die Nichtwähler an diesem herrlichen Sommertag die Wahl entschieden. Weil nicht 20% der „JA-Stimmen“ aller wahlberechtigten BeckumerInnen – nicht der aktiven Wähler – erreicht worden sind, ist das Ergebnis für den Rat nicht bindend.

Ja, das tat weh! Und trotzdem sind wir ein wenig Stolz darauf, dass wir zeigen konnten, die Mehrheit der WählerInnen denkt anders als der Rat.

Der Erhalt unserer Platanen, die Verschönerung des Marktplatzes, die Aufwertung des Brunnens, der Verzicht auf unnötige Bodenverdichtung mit langer Bauzeit und hohen Risiken, kreative Vorschläge statt kahle Betonfläche – für uns und viele BürgerInnen bleibt es ein Herzenswunsch. Noch heute erreichen uns fast täglich Zuspruch, Hinweise und Ideen – ganz herzlichen Dank dafür!

Nach wie vor haben unsere Argumente Bestand. Bis vor wenigen Jahren noch hat eine Baumschutzsatzung wertvollen Baumbestand in Beckum geschützt. Angesichts des Klimawandels ist die Aufhebung der Satzung und das Vorgehen auf dem Marktplatz unbegreiflich. Um dann als „KLIMASTADT“ in die Öffentlichkeit zu treten …

Seit 1898 prägen Großbäume mit ausladenden Kronen den Marktplatz. Zwischenzeitlich wurden diese dann mit den heutigen Platanen ersetzt. Sie stehen in den „Vorgärten“ der Häuserreihe und prägen das historisch bedingte Stadtbild. Sie geben unserem Marktplatz ein einzigartiges Gesicht.

Ja, wir halten daran fest, dass die Entscheidung für Vorschlag 3 (die komplette Entfernung der Bäume und des Brunnens in ihrer vorhanden Form) die unglücklichste Variante für den Beckumer Marktplatz ist.

Unser Wunsch, nach wie vor …
… den Flair des Marktplatzes erhalten + Spielraum für neue unberücksichtigte Lösungen schaffen.
… den Erhalt der Platanen (gerne ohne teure Wurzelbrücken – weil zum Erhalt der Bäume laut Gutachten nicht nötig) Siehe Fakten „Bäume“
… das Erscheinungsbild und die Qualität des Marktplatzes zu verbessern.
<sp… die geplante Variante aus verschiedensten Gründen zu überdenken, anstelle Fördergelder wirkungslos im Boden zu vergraben
… keine unnötige Verdichtung mit tiefem Bodenaushub und langer Bauzeit und weiteren Risiken.

Weder Platanen noch Pütt verhindern eine Aufwertung des Platzes oder eine Durchführung von ev. Reparaturen. Beides lässt sich ohne Mehraufwand in die Planungen integrieren. Wir sind der Überzeugung, dass auch mit Bäumen und Brunnen eine Aufwertung des Marktplatzes als förderungsfähige Lösung möglich ist.</sp

UNSERE ARGUMENTE

Baumgutachten

Bodengutachten

Stellungnahme Stadtplanung

BÄUME
  • Die Platanen sind gesund + sicher (Gutachten ARBON, S. 22-24)
  • “Spezielle Wohlfahrtswirkung der Bäume“ (Zitat Gutachten ARBON, S. 21)
  • Bescheinigte „Schattenspende, Luftbefeuchtung, Staubfilterung, (gefühlte) Lärmminderung + Kühlung“ (Zitat Gutachten ARBON, S. 21)
  • Sorgen für Wohlfühlqualität im Stadtzentrum und sind markantes Alleinstellungsmerkmal – sie unterstützen die Geschäftsleute vor Ort
  • Regenschutz bei Veranstaltungen
  • Schattierung mit angenehmen Klima (im Gegensatz zu Sonnenschirmlandschaft mit Hitzestau)
  • Die geneigte Wuchsform entspricht dem Standort
  • Kräftiges Wurzelwerk gibt den Bäumen Standfestigkeit
  • Platanen sind verbreitete Stadtbäume – ihr Wurzelwerk verbleibt im Erdbereich
  • Eine Wurzelbrücke ist nicht nötig bei der aktuellen Belastung (siehe Pflasterung + Bodenverdichtung) des Marktplatzes
  • „Nur große Bäume sind den negativen Einflüssen (Hitze, Hundeurin, Salz, Bodenverdichtung, Vandalismus …) gewachsen. Junge Bäume in üblicher Pflanzgröße haben keine reelle Chance (vergleiche den Zustand der Jungbäume im Umfeld des Marktplatzes).“ (Zitat Gutachten ARBON, S. 30)
  • „Aus sachverständiger Sicht überwiegen die Argumente für den Erhalt der Bäume“ (Zitat Gutachten ARBON, S. 30)
  • Eine Wurzelbrücke ist nicht nötig – Empfehlung zur Lebensraumverbesserung des Gutachters enthält keine Wurzelbrücke (Gutachten ARBON, S. 30)
  • Geringer Platzverbrauch an Bodenfläche mit erheblichen Mehrwert gegenüber Neupflanzungen

Gutachten: Link Download

VERSORGUNGSLEITUNGEN
  • Alle Zu- und Ableitungen (Wasser, Strom etc.) sind nicht durch das Wurzelwerk betroffen – nach Auskunft aller Versorger. Bei der geplanten Variante 3 müssen aufgrund der geplanten höheren Bodenverdichtung … (siehe Pflasterung + Bodenverdichtung) neue Versorgungsleitungen verlegt werden – mit erheblichen Kosten.
  • Die vorhandene Kanalisation ist intakt. Nach Auskunft der Verwaltung (PDF zum Download) muss der Mischwasserkanal aus bautechnischen und hydraulischen Gründen erst mittelfristig erneuert werden. Die Grundstücksentwässerungsleitungen benötigen auch erst mittelfristig eine Sanierung (im Inliner-Verfahren).
  • Es wurden bis dato keine Schäden an Versorgungsleitungen, Hauswänden etc. bei der Stadt durch die Hauseigentümer angezeigt und Ansprüche geltend gemacht.
KOSTEN
  • „Es entstehen durch den Verbleib der Bäume keine unmittelbaren Kosten. Als Folgekosten fallen jährlich für die Pflege der Platanen rund 500 EUR an.“ – Kostenschätzung der Verwaltung Beckum, nachzulesen auf der Unterschriftenliste
  • „Falls der Umbau mit einer der bisherigen Planungsvarianten mit Erhalt der Platanen erfolgen soll, entstünden dadurch gegenüber der Planung mit Ersatzpflanzungen geschätzte Mehrkosten von rund 190.000 EUR.“ – Kostenschätzung der Verwaltung Beckum, nachzulesen auf der Unterschriftenliste Dazu wir: Wir fordern keine der bisherigen Planungsvarianten! Wir fordern keine Wurzelbrücke!190.000 EUR Kosten entstehen nur bei (im Gutachten nicht geforderten) „Wurzelbrücken“! Auch dieser Betrag könnte mit 70% gefördert werden. Eine Wurzelbrücke wäre nur nötig bei extremer Bodenverdichtung für mehr Tragkraft (siehe Fakt „Pflasterung + Bodenverdichtung“)
  • Durch unser Begehren entstehen also so gut wie keine Kosten durch die Bäume!
BARRIEREFREIHEIT
  • Dies gilt für den gegenwärtigen Zustand des Marktplatzes schon jetzt
  • Ausnahme: äußere Umrandung des Püttbrunnens – eine Umgestaltung wird befürwortet
  • Barrierefreie Gestaltung für den Erhalt der Förderungssumme bedeutet nicht zwangsläufig die Fällung der Bäume
  • Gestaltungsvorschläge und Umsetzungen, welche die Barrierefreiheit des Platzes verbessern sind gewünscht – sie werden durch den Erhalt von Bäume und Brunnen nicht verhindert.
BRUNNEN
  • Er gliedert an seinem Standort den Marktplatz.
  • Eine optische Aufwertung wird befürwortet.
  • Eine barrierefreie Umrandung ist gewünscht und auch am aktuellen Standort möglich.
  • Der Brunnen ist ein beliebtes Fotomotiv für Touristen und Einwohner – eines der wenigen marketingrelevanten Symbole in der Innenstadt.
  • Sein aktueller Standort beeinträchtigt eventuell aber nicht maßgeblich Großveranstaltungen an 2 Pütt-Tagen und 3 Karnevalstagen. Der Beckumer Sommer und die Eisbahn füllen den aktuellen Marktplatz nicht einmal. Sinnvoll wäre die Lebensqualität der restl. 360 Tage im Jahr zu berücksichtigen.
PFLASTERUNG + BODENVERDICHTUNG
  • Eine Neupflasterung ist nicht nötig – angezeigte Reparaturen hingegen sinnvoll
  • Wofür mehr Traglast? Die Verwaltung plant eine viel höhere Traglast inkl. Bodenverdichtung, obwohl alle bisherigen Belastungen (Markt, Pütt-Tage, Bühne, Eisbahn etc.) abgedeckt sind. (Kostennote Neupflasterung mit Bodenarbeiten fast 900.000 EUR)
  • Eine Bodenverdichtung ist riskant – das Regenwasser kann nicht mehr versickern, muss komplett abgeführt werden und trägt zur Belastung der Kläranlage bei, deren Grenze in akuten Situationen nicht viel Spielraum hat. (Als Privatperson werden ihnen bei Flächenversieglungen Steuern auferlegt!)
  • Nur aufgrund der mit Variante 3 geplanten Bodenverdichtung für mehr Traglast hätten die Bäume eine Wurzelbrücke benötigt. Für die aktuelle Traglast benötigen die Bäume keine Wurzelbrücke. Die Empfehlung zur Lebensraumverbesserung des Gutachters enthält keine Wurzelbrücke (Gutachten ARBON, S. 30).
  • Gedanken zum Bodengutachten von Norbert Lütke 

Bodengutachten: Link Download

ARCHÄOLOGISCHE FUNDE
  • Herr Dr. Christoph Grünewald, LWL-Archäologie für Westfalen, empfiehlt Eingriffe in das Bodendenkmal so gering wie möglich zu halten. Prinzipiell seien diese abzulehnen. Die Bereiche des geplanten Brunnen- und Fontänenfeldes seien mit größeren Untersuchungen verbunden. Die Bäume sollen verbleiben, ansonsten würde durch das Ausfräsen der Wurzeln das Bodendenkmal an Substanz verlieren.
  • Die geplante Variante beinhaltet tiefgreifende Baumaßnahmen mit Fällung der Bäume und Neuverlegung der Versorgungsleitungen von oben. Wobei die neuen Versorgungsleitungen nur aufgrund der vorgesehenen höheren Traglast ausgetauscht werden, nicht weil sie defekt sind. Die Wahrscheinlichkeit der Funde steigt durch die umfassenden Baummaßnahmen der geplante Variante!
  • Mehr Kosten + längere Bauzeit durch archäologische Untersuchungen und Bergungen sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

EIGENTUMSVERHÄLTNIS
  • Eigentumsverhältnisse können die geplante Variante zu Fall bringen. Die Förderung ist an den eingereichten Vertrag und ein Zeitfenster der Umsetzung gebunden, siehe Aussagen Dr. Karl-Uwe Strothmann in der öffentlichen Ratssitzung. Die Bäume / Flächen befinden sich nicht vollständig im städtischen Besitz.
  • Der Eigentümer der halben Platane möchten den Baum gerne erhalten.
  • Die Stadt Beckum kann nicht gewährleisten den Eigentümer umzustimmen oder das Verfahren einer Enteignung zu gewinnen.

ZEITRAUM DER BAUMASSNAHMEN
  • Längere Bauzeit durch tiefgreifende Baumaßnahmen (unnötige Neupflasterung und Erhöhung der Tragfähigkeit der Fläche)
  • Längere Bauzeit durch tiefgreifende Baumaßnahmen welche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu archäologischen Funden führen.
  • Der Marktplatz ist zentraler Drehpunkt der Fußgänger aller 3 Einkaufsstraßen (ohne ihn Weststraße nicht befahrbar). Der Zeitfaktor der Fertigstellung wird ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor sein, nicht nur für die Unternehmen am Marktplatz.
  • Eine Aufwertung des Marktplatzes zum Wohlfühlen und Verweilen ist gewünscht, um ortsansässige Unternehmen zu stärken. Dies wird unseres Erachtens aber nicht durch die angestrebte Variante erzielt.

Ja – eine Frage der Vernunft!

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger
wir sind Beckumer, wir lieben unsere Stadt und treten deshalb für ihre Zukunft ein. Wir wollen den Flair des Platzes, den Mehrwert der Platanen, den Standort des Pütt-Brunnens integriert wissen und keine unnötige Verdichtung mit tiefem Bodenaushub.

Gutachten, Expertenmeinungen, aktueller Ist-Zustand – alles spricht dafür bzw. nichts dagegen. Weder Platanen noch Pütt verhindern eine Aufwertung des Platzes oder eine Durchführung von ev. Reparaturen.

INFOFLYER

Unsere Argumente als Flyer:

INITIATOREN

Rainer Linden

65 Jahre ehemals Lehrer am AMG, parteilos

Warum engagiere ich mich? Verhinderung der unsinnigen Planung, Erhalt der Bäume

Erwin Wierer

76 Jahre, Rentner

Warum engagiere ich mich? Ich fühle mich in Beckum wohl und engagiere mich seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise für diese meine Wahlheimat mit all ihren Vorzügen. Zu diesen Vorzügen zählt ganz besonders unsere „gute Stube“ mit dem alten Rathaus, dem Bückerbrunnen und der besonderen Atmosphäre unter dem grünen Blätterdach der großen Platanen im Sommer und unter den mit Lichtern geschmückten Zweigen in der Adventszeit. Diese besondere Atmosphäre kann durch eine Ersatzpflanzung erst in Jahrzehnten ersetzt werden. Für den Erhalt dieser im Umkreis wohl einmaligen Marktplatzgestaltung setzte ich mich gerne ein, falls nicht zwingend tatsächliche Gründe eine Beseitigung der Platanen und die Versetzung des vom renommierten Künstlers H. G. Bücker geschaffenen Brunnens erforderlich machen.

Peter Ebell

76 Jahre Bürgermeister a. D., über 30 Jahre in der Stadtverwaltung Beckum leitend tätig, fast 49 Jahre verheiratet, 3 erwachsene Töchter

Warum engagiere ich mich? Der Erhalt der alten Bäume, ist aus ökologischen Gründen erforderlich. Die alten Platanen spielen mit ihrem schattenspenden Laubwerk eine wichtige Rolle für das Kleinklima und den Wasserhaushalt. Die Bäume verbessern das Stadtbild.