Nachfolgend ein nicht veröffentlichter Leserbrief der Glocke von Reinhild Werkmeister.
Bäume wurden von Bauern auf Weiden gepflanzt, um dem Vieh Schatten zu spenden, Alleen wurden angelegt, damit Fuhrwerke samt Lenkern und Pferden der Sonnenhitze entkommen konnten – und wer hat sich nicht schon gern in einen Biergarten mit alten Kastanienbäumen gesetzt und unter dem Laubdach sein Bier geschlürft?
Baumveteranen, riesig und knorrig, gehören zu bewundernswerten Naturdenkmälern.
Bäume sind aber auch natürliche „Kraftwerke“ im Dienst der Städter: Sie geben nicht nur Schatten, sondern auch Kühlung durch Verdunstung im Sommer, schützen vor Wind und Regen, binden Staub, speichern Wasser, und verbrauchen das CO², das uns solche Sorgen macht.
Nun sollen in Beckums „guter Stube“ vier große, gesunde Bäume dem Gestaltungswahn einer kleinen Gruppe von Ratsmitgliedern weichen. Ein Frevel!
Jedoch, wen wundert‘s? Wenn man durch Beckums Wohnviertel wandert, kann man nur den Kopf schütteln. Da wechseln sich in Vorgärten „Geröllhalden“ mit öden Pflasterflächen ab, werden Grundstücke mit Kunststoffgeflecht in grau oder gar mit Efeu- oder Wilder-Wein-Muster oder Drahtschotterkästen umfriedet. Ja, sogar giftgrünen Kunstrasen in Vorgärten kann man bewundern.
Einen Hausbaum, wie er früher zu jedem Garten gehörte, sieht man kaum noch.
Leute, habt ihr Angst vor „Natur“? Ihr seid doch Teil davon! Lasst die Platanen stehen und macht sie zum Gestaltungsschwerpunkt des Marktplatzes!
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